Ein Blick vom Weltall auf unseren Planeten: Die Welt ist heiß gelaufen, selbst nachts senden die Megastädte strahlende Lichtkegel und stinkende Abgaswolken ins All und Tausende von kleinen Fliegen hetzen täglich über den Erdball. Das Corona-Virus kommt aus den tiefen Eingeweiden der Erde. Es scheint eine natürliche Reaktion des Systems Erde zu sein, eine sogenannte Krankheit, um den Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das Virus kommt, um die von Menschenhand hervorgebrachten Probleme auszugleichen: Überhitzung, rasende Geschwindigkeit, maßloser Konsum, Fokus nach Außen, sowie Unachtsamkeit gegenüber den übrigen Erdbewohnern. Das Virus scheint perfekt auf diese menschlichen Themen abgestimmt zu sein, denn es wirkt auf allen Ebenen diesem Ungleichgewicht entgegen: Abkühlung und Erkältung, Entschleunigung, Verzicht, der Blick nach innen und Reduktion aufs Wesentliche.
Die „Corona“ der Schöpfung?
Die Erde kann diese Pause gerade sehr gut brauchen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen und zu Regenerieren. Es ist ein tiefes Luft holen und Entspannen des überhitzten und blutenden Erdsystems. Und wir Menschen sind dabei ausnahmsweise mal nicht die allmächtigen Götter dieser Welt, für die wir uns (und unser Ego) so gerne halten. Im Moment sind wir eher ohnmächtige, hilflose Säugetiere, die sich wie Hamster ängstlich in ihre Höhlen verkriechen, Vorräte anlegen und Schutz suchen. Und ich hoffe sehr, das wir diesen Schock nutzen, um uns wieder darauf zu besinnen, wo unser Platz auf dieser Welt wirklich ist. Denn diese Frage sollte sich gerade jede*r Einzelne von uns stellen – und prüfen, wie er/sie danach weitermachen will.
Die Weisheit des Organismus Erde
Mich persönlich erfüllt in letzter Zeit immer wieder eine tiefe Begeisterung und Ehrfurcht vor der Weisheit unseres Organismus. Einen so scharfen und ehrlichen Spiegel, der all unsere Schatten- und Lichtseiten an die Oberfläche bringt, kann uns nur eine größere, nicht-menschliche Kraft vorhalten. Wir Menschen sind daran gescheitert, trotz aller ehrlichen Bemühungen. Wir waren viel zu beschäftigt und gefangenen in unseren eigenen, menschlichen Verstrickungen, Hamsterrädern, Macht- und Interessenkämpfen. Es fühlt sich für mich so an, das sich gerade etwas Größeres einmischt und uns mit aller Klarheit, Güte und Mitgefühl einen neuen Weg zeigen will. Corona ist dafür „nur“ das Mittel, der Überträger und Spiegel, der sich an der Oberfläche zeigt. Dahinter liegt eine Weisheit und Energie, die weit über uns und unser Verständnis hinausgeht.
„Erde an Menschheit“
Ich kann im Moment nur staunend zusehen, wie sich die Erde gerade reinigt und uns Menschen eine deutliche Botschaft schickt. Für mich hört sich das in etwa so an:
„Liebe Menschen, bleibt einfach mal zu Hause bei euren Liebsten und tut – nichts! Ich weiß, das euch das ziemlich schwer fällt. Ich, das System Erde, brauche euch nicht, um mich zu regenerieren. Besinnt euch auf das Wesentliche in eurem Leben und geht euren Ängsten und verdrängten Themen nicht länger aus dem Weg. Das ich euch für diesen Weckruf eine so krasse Pandemie wie Corona schicken musste, die viele Opfer kosten wird, war nicht meine Absicht. Es tut mir leid, aber alles andere, was ich euch davor geschickt habe, hat nichts mehr genützt. Ich hoffe jedoch, das ihr diesmal aufwacht und nicht mehr so weiter macht, wie bisher.
Es wird wohl ein paar Wochen dauern, bis ihr langsam ruhiger werdet, mehr bei euch selbst ankommt und von eurem Ego-Trip heruntergekommen seid. Was es dann von euch braucht? Eigentlich nicht viel: folgt euren Herzen und hört auf eure innere Stimme. Lasst diese immer lauter werden und im Einklang mit mir und eurer Umwelt schlagen – und auch danach handeln. Ich bin schon sehr gespannt, was sich dann alles Neues zeigen wird. Ich wünsche euch alles Gute auf der gemeinsamen Reise in dieses neues Zeitalter. Sorgt gut für euch und bleibt euch treu. Danke.“
Und die übrigen Erdenbewohner?
Ein interessanter Nebeneffekt der Corona-Krise: sie trifft ausschließlich uns Menschen! Die Millionen von anderen Lebewesen, mit denen wir diesen Planeten teilen, sind nicht betroffen davon. Eher im Gegenteil: die Natur blüht auf und regeneriert sich prächtig – endlich. Der Frühling erwacht in selten da gewesener – oder wahrgenommener – Pracht. Die Vögel zwitschern laut und selbstbewusst, die Wildtiere und Insekten erobern sich ihre Räume zurück und kleine bunte Blumen wachsen auf den weniger befahrenen Straßen. Wir können da nur schweigend durch die Wälder laufen und das Staunen wieder entdecken. Und vielleicht realisieren wir dabei langsam, was für ein Reichtum und welche Fülle die ganze Zeit vor unseren Füßen liegt – und wie wenig wir dafür tun müssen.
Mehr Menschlichkeit und Herz
Und selbst wenn Corona einfach nur ein Virus ist, ohne höhere Mächte oder irgendeinen Sinn dahinter. Selbst dann wird deutlich, das wir so wie bisher nicht weitermachen können, wenn wir nicht die nächste Krise heraufbeschwören wollen. Es liegt an unseren festgefahrenen Vorstellungen und Ideen, die das bestehende System immer wieder in die Krise stürzen. Jetzt braucht es ein radikales Umdenken, eine Weiterentwicklung unseres Geistes und Weltbildes, in welchem alle Menschen und alle anderen Wesen dieser Erde berücksichtigt, gehört und eingeschlossen werden. Wir brauchen mutige Utopien, ungewöhnliche Experimente und ein neues, co-kreatives Miteinander. Es geht um weniger Wirtschaft und Verstand – und mehr Menschlichkeit und Herz. Und dies beginnt in unseren Köpfen und Herzen, im Jetzt und Hier. Wir sollten uns immer wieder daran erinnern, das es dabei nicht nur um uns geht, sondern um das Leben aller Wesen – und unseren Planeten.
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Die Welt spaltet sich gerade in zwei Gruppen. Zum einen gibt es die Überflüssigen, die gerade dazu gezwungen sind massiv zu entschleunigen, zuhause zu sitzen und nichts tun können. Die Essentiellen hingegen sind die Personen, die unentbehrlich und gerade ziemlich überfordert sind. Sie müssen plötzlich (oder schon immer?) Übermenschliches leisten, über sich selbst hinauswachsen und gehen damit gewiss auch immer wieder über eigene Grenzen.
Empfehlungen für die Überflüssigen
Deine Arbeit ist, zumindest im Moment, überflüssig und entbehrlich! Nutze also diese Auszeit für dich. Konfrontiere dich mit deinen Ängsten und Sorgen, die gerade mit aller Kraft an die Oberfläche drängen und offen gelegt werden. Versuche dahinter zu schauen, denn dort liegen kostbare Schätze verborgen. Hinter den existentiellen Ängsten, mit denen gerade viele konfrontiert sind, können vielfältige Fragen liegen. Wieviel Geld brauchst du wirklich? Welche Dinge tun dir gut und welche lenken dich nur von deinen eigentlichen Themen ab?
Aber es können auch größere Themen dahinter liegen. Macht mich mein aktueller Job eigentlich glücklich? Wofür arbeite ich? Ist meine Arbeit sinnvoll oder übe ich einen „Bullshit-Job“ aus? Erschaffe ich mit meinem Job oder meiner Firma einen Mehrwert für die Welt, oder vernichte ich sie damit eher? Kann ich meine Produkte, die ich herstelle, vielleicht durch ein paar Änderungen und Anpassungen möglichst dauerhaft in Essentielles verwandeln (Beispiel „Mundschutz statt Dessous“)? Die Ehrlichkeit mit dir selbst und deinen Mitmenschen ist in dieser Zeit besonders wichtig! Und sie wird wahrscheinlich auch darüber bestimmen, wie es mit dir und deiner Arbeit nach der Krise weitergehen wird.
In der Langeweile entstehen die kreativsten Ideen
Spüre in dich hinein, wie du dir selbst und anderen gerade am besten helfen kannst. Sei es in deinem direkten Umfeld oder auch im Großen. Es kann beispielsweise schon völlig genügen, einfach mal nur zuhause zu sitzen und nichts zu tun. Dabei tuen wir der Welt den größten Gefallen, denn wir verbraucht dabei nur wenig Energie und Ressourcen. Ihr könnt aber auch aktiv euren Mitmenschen helfen, mal eine Kinderbetreuung übernehmen oder Freundschaften durch Telefonate auffrischen und vertiefen. Eine weitere Möglichkeit kann die Umsetzung von eigenen, kreativen Ideen und Projekten sein. Frei nach dem Motto „Das wollte ich schon immer machen, jetzt ist die Zeit reif dafür“. Es gibt wohl keine bessere Gelegenheit, als jetzt Neues zu wagen und sein Leben positiv umzustellen.
Empfehlungen für die Essentiellen
Zu aller erst: Du kannst dich wirklich glücklich schätzen – denn du hast einen Beruf gewählt, der für die Gesellschaft essentiell ist und mit dem du einen wichtigen Beitrag für diese Welt leistet! In der Krise wird dies besonders klar und selbst in Unis und Betrieben wird derzeit diskutiert, welche Jobs essentiell und welche entbehrlich sind.
Das Gefühl gebraucht zu werden hat jedoch auch seine Schattenseiten. Es besteht nämlich die Gefahr, das du dich selbst vergisst und deine persönlichen Grenzen und Überlastung nicht mehr wahrnimmst. Die Rechnung dafür wirst du spätestens dann zu spüren bekommen, wenn die Krise wieder nachlässt. Wenn du jetzt nicht gut auf dich achtest, wirst du danach völlig ausgebrannt sein, leer und selbst zum Hilfsbedürftigen werden. Deshalb sind gerade jetzt Momente der Ruhe, Meditation und Fokussierung besonders wichtig für dich. Du solltest dir regelmäßig selbst, oder durch Hilfe von Außen (Coaches und Begleiter), regelmäßige und längere Ruhepausen gönnen. Dies ist wichtig, um deine eigenen Grenzen zu spüren zwischen all der Anspannung und der nie endenden Hilfsbedürftigkeit Anderer. Ebenfalls wichtig ist in so einer Situation, das Loszulassen, was nicht in deiner Kraft steht und über deine menschlichen Fähigkeiten hinausgeht. Und kümmere dich vor allem um deine eigene psychische und körperliche Gesundheit!
Nutzt eure Macht!
Und zum Schluss noch eine mir wichtige Anmerkung in eigener Sache. Du und dein Beruf sind essentiell für diese Welt – ganz im Gegensatz zu vielen anderen „ach-so-wichtigen-Berufen“! Da dieser Wert jedoch in den meisten Fällen bis heute kaum mit einer eigentlich angemessenen persönlichen und vor allem wirtschaftlichen Anerkennung einhergeht, liegt es jetzt an jedem Einzelnen von euch, ob sich daran etwas ändert oder nicht. Da du eine der wichtigsten Säulen unserer Gesellschaft hälst, hast du auch eine große Macht über sie. Denn ohne dich würde unsere gesamte Gesellschaft zusammenbrechen. Nutze diese Macht nun weise, um diese Ungerechtigkeit wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen. Achte jedoch bitte auch darauf, diese Macht nicht für deinen persönlichen Vorteil auszunutzen. Bewahre dir deine Bescheidenheit und deine Freude an der Arbeit. Danke das es dich gibt!
Verschiebung der Wahrnehmung und Relevanz
Interessant ist für mich bei diesen Ausführungen auch mich selbst zu beobachten. Denn dadurch verschiebt sich meine eigene Wahrnehmung der Welt gerade stark – oder besser: sie relativiert sich. Die einst Mächtigen, unantastbaren großen Firmen und Banken rücken plötzlich weit in den Hintergrund – ja fast schon in Vergessenheit. Dafür gewinnen die sogenannten „einfachen“ Menschen und Berufe wieder besonders an Bedeutung: der/die Verkäufer*in im Supermarkt, der/die Postbote*in und der/die Kranken- und Altenpfleger*in. Doch auch die Regierungen, die Online-Presse und die IT-Experten haben in diesen Zeiten enorm an Relevanz hinzugewonnen. Es scheint, das sich gerade in den Zeiten der Krise herausstellt, worauf und auf wen es wirklich ankommt – und wer und was überflüssig ist. Es bleibt nur zu hoffen, das wir das als Gesellschaft bald auch gebührend anerkennen – durch angemessene Bezahlung, Dankbarkeit und einem Zugewinn an Attraktivität in der Wahrnehmung dieser Berufsgruppen!
[Update: 03.04.2020] Ich bin noch über weitere interessante Artikel dazu gestoßen, hier zwei Empfehlungen: „Nennt sie nicht Helden“, Zeit-Kolumne von Alice Bota und „Weniger Arbeit, weniger Konsum“ von Steffen Lange und Tilman Santarius auf Zeit-Online.
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